Dienstag, 31. Mai 2011

Ratschläge

Ratschläge sind nicht unproblematisch. Ich habe vor langer Zeit, ich denke es war Ende der 90er Jahre (das ist lange her, nicht?), irgendwo sinngemäss Folgendes gelesen:

Wenn du einen Ratschlag gibst, erwarte nicht, dass er befolgt wird. Ratschläge sind dazu da, von der Person, die sie empfängt, abgewogen zu werden. Vielleicht passen sie, vielleicht auch nicht.

Sobald der Ratschlag übergeben ist, ist er nicht mehr in meiner Hand. Die Person, die ihn empfängt, kann damit machen, was sie will. Würde ich verlangen, dass der Ratschlag befolgt wird, wäre es nicht ein Ratschlag, sondern ein Befehl. Was ich gelesen habe, zeigt uns also die Grenze unseres persönlichen Einflussbereichs auf. Es zeigt uns auf, wo wir unser Helferbedürfnis zurückstellen und die Souveränität unseres Gegenübers akzeptieren müssen, um respektvolle Beziehungen miteinander eingehen zu können.
Die Aussage ist mir geblieben. Ich denke oft wieder daran, wenn ich einen Ratschlag gebe oder bekomme.

Montag, 30. Mai 2011

Chicken on a Beer Can

Heute ist der zweite sonnige Tag seit wir wieder in Melbourne sind (für die Aufmerksamen unter euch: der erste war der Pferderenntag). Und leider ist heute Montag, das heisst, wir bekommen beide nicht viel von der Sonne mit. Ich werde mich aber am Nachmittag hoffentlich für eine halbe Stunde rausschleichen können.

Was macht man an einem grauen Wochenende in Melbourne? Essen und ins Museum gehen. Ersteres sehr ausführlich: Unser (fast) immer spezielles Freitagabend-Menü war Fondue. Zwar nicht ganz so chüschtig wie in der Schweiz, aber man kann den etwas faden Käse ja mit umso mehr Kirsch und Knoblauch aufpeppen! Katrin, meine Mitlehrerin und Freundin aus der Pionierschule, und Matthias hat's anscheinend sehr gemundet, uns auch.
Anlässlich des Fondue-Abends habe ich auch erfahren, dass Herr Bhend der viel, viel bessere Schweizer von uns beiden ist. Er hat doch tatsächlich zwei Fondue-Rechauds samt Caquelons nach Australien exportiert: Eins aus Steingut für Käse und ein gusseisernes für Fondue Chinoise, das er, kleine Nebenepisode, in Hamburg von seinem Mitbewohner Flo geschenkt bekommen hat.

Nun aber vom Urschweizerischen zu etwas Uraustralischen, wenn auch in Zürich auf einem Balkon ausprobiert. Hier kommt der Gastpost von Karin zum Thema:


*Chicken on a Beer Can*

Take it away and cheers, mates!

Nach Rezeptur von Nino und Raphael (Das sind die zwei etwas obskur dreinschauenden Büeble unten. Keine Sorge, zumindest den einen kenn ich, den, der mehr grinst, der ist ganz ok ; ) Anm. d. Red.)


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Samstag, 28. Mai 2011

Leider, leider....

...spielt uns unser Bloganbieter in letzter Zeit Streiche. So dass wir keine Einträge schreiben können. Wir bitten euch um etwas Geduld. Wir haben nämlich ein paar ganz gute Themen im Ärmel. Die kommen bald, versprochen!

Nun erst einmal ein gutes Wochenende!

Jonas und Helen

P.S. Hört euch unbedingt Zaz an. Perfekt für den Abwasch nach dem Besuch am Freitagabend.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Keiner faehrt Ski...

Also jetzt mal langsam: Es gibt Berge in Australien. Da liegt manchmal Schnee.
Die Australier haben auch Skigebiete (ca. 4). Heuer hat es schon frueh geschneit. Und so sieht das dann aus:

Livecambild von ski.com.au

Dienstag, 24. Mai 2011

Von Fascinatorn und Shortheels

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The horse race gang: Toni, links, hat uns mitgenommen in den "Jugendklub" beim Flemington Race Corse. Er ist da Club-Mitglied und hat uns souverän reingeschleust. Zum Glück hat er auch nicht vergessen, uns mit Pferderennen nicht so vertrauten Personen den Dresscode zu schicken: Die Herren dürfen die Jacketts erst ausziehen, wenn es entweder über 35 °C heiss ist oder der Chef des Pferderennens sagt, dass man nun darf. Ohne Krawatte wird Mann gar nicht erst hineingelassen. Die Frauen dürfen zum Beispiel keine Leggins tragen. Und irgendwo muss ich wohl übersehen haben, dass mindestens 10 cm hohe Absätze vorgeschrieben waren. Jedenfalls war ich die einzige mit nur 5 cm.

Vielleicht kann man es schon ahnen: Es geht bei diesem Anlass für die Meisten eher nicht um Pferde.

Montag, 23. Mai 2011

Anfängerpech

Das Internet ist heute mal wieder sooooo langsam, und ich habe auch ausnahmsweise noch etwas anderes zu tun als Blog schreiben, deshalb gibt es hier erst einen kleinen Einblick in unser Pferderennen-Abenteuer.

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Die Rösser sind gerannt.
Wir haben gewettet.
Wir haben nichts gewonnen.

Ich denke, es liegt daran, dass keines der Pferde Funny Man geheissen hat. Rain Shadow wäre das Zauberwort gewesen. Einer in unserer Gruppe hatte den richtigen Riecher, hat auf die Pferde mit klimatischen Namen gesetzt und.... eine ganze Stange Geld gewonnen.

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Berenger war leider lahm.

Mehr gibt's morgen. Gleicher Ort. Gleiche Zeit. Ich wünsche euch eine schöne Woche, inklusive Anfängerglück, wenn ihr welches braucht.

Freitag, 20. Mai 2011

Auf den Hund gekommen...

Hallo. Jetzt gibt's endlich mal wieder einen post von mir. Und der ist natuerlich ueber's Klima.

Das Australische Department of Primary Industries hat eine Reihe von wunderschoenen und unterhaltsamen Animationen lanciert, die das Wetter in Victoria erklaeren. Aber seht selbst:



Die anderen dogs kann man sich HIER anschauen.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Picknick im Theater

Also, nur falls ihr sowieso fragen wolltet: Filmen konnte ich Funny Man bei seinem Auftritt nicht. Leider. Er ist ein bisschen kamerascheu.

Dafür hat mich Funny Man gestern an die Theateraufführung des Wesley Colleges begleitet, in der eine meiner Schülerinnen die Hauptrolle spielt. Das Plakat war nicht gerade, hm, wie soll ich sagen, sehr aamächelig. Sondern ziemlich schultheaterhaft.

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Wir sind also, trotz überwältigender Müdigkeit, noch einmal los und sind im college-eigenen Theater die violett beteppichten Treppen hinaufgeschlichen. Wenn die Sessel nur bequem sind, lässt es sich da schon zwei Stunden aushalten, haben wir gedacht.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Wir sind angekommen (Funny Man und ich)

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Seit einiger Zeit fühle ich mich hier in Melbourne sehr wohl. Das hat mit der letzten Woche angefangen, bevor ich in die Schweiz geflogen bin. Jonas war an einer Konferenz in Cairns und ich hatte ein bisschen Angst davor, alleine zu Hause zu sitzen. Ich war dann aber praktisch jeden Abend weg: Steak essen, Bier trinken, Klettern (na ja, nicht ganz, es war dann doch wieder Bier trinken, weil wir nicht 20 Minuten anstehen wollten, um an eine Route zu kommen). Den Eröffnungsabend des deutschen Filmfestivals musste ich sogar absagen, weil es mir zu viel wurde.

Was für ein schönes, neues Gefühl...

Dienstag, 17. Mai 2011

Leuchtende Farbe

Am Freitag habe ich nach der Arbeit beim Einkaufen gedacht: Ich könnte ja mal noch Mueti anrufen, wenn ich zu Hause bin.

Was vorher ein wöchentliches Ritual war, geht jetzt nicht mehr.
Manchmal vergesse ich das ganz kurz.

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Montag, 16. Mai 2011

Kaki

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Einige der Bäume, diejenigen, die aus Europa importiert sind, verlieren im Herbst ihre Blätter. Die Einheimischen, zum Beispiel die Eukalypten, sind immergrün. Deshalb gibt es in unserer Strasse ein interessantes Farbenspiel: Auf der einen Seite, entlang des Bahndamms, stehen die grünen australischen Bäume, auf der Seite der Häuser ist ein gelb-orange-rotes Farbenmeer zu sehen. Hier konnte man auch durch raschelnde Blätter auf dem Trottoir gehen, jedenfalls, bevor ich in die Schweiz geflogen bin. Seit ich wieder da bin, hat es nur geregnet, und die Blätter sind deshalb eher eine Ausrutschgefahr als eine raschelnde Herbstfreude.

Samstag, 14. Mai 2011

Beer o'clock

Vorgestern war Helen zum Frauenabend verabredet. Deswegen war ich mit Ron im Local Taphouse - unserem Lieblingspub - Bier trinken. An und für sich nichts besonderes, denn allgemein bekannt trink' ich ja gerne und öfter mal Bier.


Donnerstag, 12. Mai 2011

Ohne Titel

Wichtig: Der Mittwoch ist Jonas' Blogtag!

** Wink mit dem Zaunpfahl **

Er hätte sogar ein tolles Thema gehabt...

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Die Strasse vor unserem Haus um 8 Uhr heute morgen.

Dienstag, 10. Mai 2011

Unser neuer Mitbewohner

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Nachdem das Thermometer im Bad gestern früh 12°C anzeigte, haben wir Abode bei uns einquartiert. Er ist schick, schwarz-weiss, schwenkbar und heizt das Badezimmer in etwa 45 Sekunden auf gefühlte 22°C auf.

Nun können wir auch wieder duschen.

Montag, 9. Mai 2011

Meine lieben (hoffentlich geduldigen) Leserinnen und Leser

Es hat eine Weile gedauert. Ich konnte eine Weile lang nicht schreiben. Nicht Tagebuch, nicht Blog, gar nichts. Manchmal konnte ich erzählen, und das hat gut getan. Ich bin Jonas sehr, sehr dankbar, dass er sofort in die Schweiz geflogen ist, für mich da war, mir zugehört und mich in den Arm genommen hat. Und dass er das auch weiterhin tut.

Und ich möchte euch allen danken, für die vielen Briefe, Karten, Mails, SMS, die lieben Worte, Gespräche und Gedanken, die mir in dieser schwierigen Zeit enorm geholfen haben.

Die schwierige Zeit ist nicht vorbei, sie fängt nun wohl erst an. Ich habe bisher kaum Zeit gehabt, durchzuatmen und überhaupt zu merken, was passiert ist. Langsam sickert es in mein Bewusstsein ein. Es wird nie mehr dasselbe sein, wenn ich in die Schweiz zurückkomme. Es fällt mir nicht leicht, Worte zu finden, die passen und die das ausdrücken, was ich fühle.

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Ich freue mich nun darauf, hier wieder etwas Alltag zu leben, meine kleinen und grösseren Schüler und Schülerinnen zu unterrichten, im Pub vor dem Cheminéefeuer Bier zu trinken und über Gott und die Welt zu plaudern und am Wochenende bei hoffentlich schönem Herbstwetter mit Agathe Ausflüge zu machen.
Und natürlich wieder regelmässig Blogs zu schreiben, von euch Kommentare zu lesen und so in Kontakt zu bleiben.

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Sibylle, du hast mit deinem wunderschönen Blumenschmuck einen würdigen Rahmen für den Abschied von Mueti gestaltet. Es macht mich glücklich und auch ein bisschen stolz, zu sehen, wie toll du das machst. Merci viu Mau!