Dienstag, 7. Juni 2011

Muskelkater

Ich habe Muskelkater. Das hört sich vielleicht nicht sehr spannend an, aber es ist kein normaler Muskelkater. Er kommt nicht einfach vom Rennen. Oder von einer Spinning-Lektion. Er kommt von meinem neuen Leben als Grundschullehrerin:

1.
Jump Rope for Heart ist eine Springseil- oder Seiligumpi-Aktion, die meine australische Kollegin in der Schule eingeführt hat. Die Kinder haben Springseile zugeschickt bekommen und dürfen respektive sollen nun in den Mittagspausen draussen Seil springen. Das heisst für mich: Kurz was essen (wer mich kennt, weiss, dass bereits das ein Problem sein kann), dabei schauen, dass die Kinder auch essen, ihr Essen nicht zu heiss aufwärmen in der Mikrowelle, aber auch nicht gefroren hinunterschlingen, den Thunfisch nicht auf dem ganzen Teppich verteilen, die Tische abputzen, sich eincrèmen (wir sind in Australien, ja?), Hüte und Schuhe anziehen, Springseile kriegen und draussen hüpfen. Ich hüpfe natürlich auch. Oder wir machen Liegestützen oder so Sachen. Das tut uns eigentlich ganz gut, aber direkt nach dem Mittagessen... damit habe ich noch so meine Probleme.

Und zum grossen Glück habe ich eine Praktikantin, die mir den Kaffee rausbringen kann ; )

2.

Ich habe eine zusätzliche Musiklektion erhalten und bin ausserdem verantwortlich für die CD-Aufnahme mit Weihnachtsliedern, die in drei Wochen stattfinden wird.

* Nicht lachen, bitte, das macht schon Mr. Funny Man*

Das heisst, ich dirigiere da einen Chor mit der einen Hand und gebe einem Orchester mit der anderen Hand Anweisungen. Alles klar? Nicht ganz für mich.

Mr. Funny Man hat also einen Abend lang mit mir Dirigieren geübt. Wir standen in der Stube und haben alles gegeben. Wer mich schon einmal Kicker / Töggele spielen gesehen hat, kann sich ungefähr meinen Dirigierstil vorstellen. Mr. Funny Man meinte nur nach einer Stunde, ich könne das Ganze nun auch noch ohne Beinbewegung machen.

Aber natürlich ist das utopisch, denn es ist ja klar, wenn Musik läuft, muss man auch zwischendurch ein paar Tanzschritte machen. Jedenfalls haben wir uns irgendwann angeschaut, sind beide zum Fenster gegangen und haben fest damit gerechnet, dass draussen auf dem Trottoir sicher bereits eine Menschentraube steht, die uns durch unser riesiges Wohnzimmerfenster hindurch beobachtet. Wir sind da quasi auf einer Bühne. Wir sollten eigentlich Eintritt verlangen für unsere Realityshow.

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Zum Glück war da niemand ; )

Der Dirigierabend hat unheimlich Spass gemacht. Aber am nächsten Morgen habe ich meinen Rücken, Nacken und den ganzen Schulterbereich eher unangenehm gespürt.

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Der Tenor, mit dem zusammen wir das Musikprojekt machen, hat mich getröstet: Dirigenten würden erwiesenermassen durchschnittlich älter als andere Menschen, weil ihre ganze Rumpfmuskulatur stark ausgebaut ist.

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Na dann, auf ein langes Leben!

2 Kommentare:

  1. ich empfehle einen Dirigierkurs bei Karajan selig.
    C.

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  2. Jonas ist auch ganz gut als Dirigentenlehrer. Mittlerweile bin ich schon recht gut ; )
    Jetzt müssen die Kiddies nur noch zu mir nach Vorne schauen, dann sind wir bereit!

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