Dienstag, 9. August 2011

Les desserts internationaux

Ist es tatsächlich wahr? 8. August?

Es chunnt mer vor aus wärs geschter gsi...

Da war doch Christmas in July. Erst kürzlich. Und neben dem Truthahn, den wir einen Nachmittag lang alle 10 Minuten mit mindestens gesamthaft 3 kg Butter bestrichen haben, gab es: mindestens 45 Beilagen, ah, und Vorspeisen, und, tatatatataaaaa: Desserts aus allen hehren Windrichtungen.

Achtung, ein solches Dessertbuffet kann wilde Papparazzi-Aktionen auslösen.

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Cecilias Küche ist aus allen Nähten geplatzt und wir hätten noch das halbe Quartier einladen können, es wäre trotzdem niemand hungrig nach Hause gegangen. Und nein, das auf dem Bild ist nicht der Truthahn.

Aber dazu später.

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Dieses Dessert hat ein franko-griechisch-australisches Pärchen mitgebracht (es handelt sich dabei nicht etwas um eine ménage à trois, mind you, ich will keine Gerüchte streuen!). Ich bin nicht ganz sicher, für welches Land das Dessert nun steht, aber es ist, neben all den kalorienreicheren / schwereren / grösseren Varianten auf viel Anklang gestossen.

'Viel' ist dabei relativ zu sehen, konnte nämlich zu diesem Zeitpunkt niemand mehr wirklich etwas zu sich nehmen. Ausser vielleicht einen Schnaps. Und den hatte Thomas vergessen. Das wäre der deutsche Anteil am Dessertbuffet gewesen.

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Nun, das ist nicht schwer zu erraten: Les Suisses. Diesmal, wer bemerkt es?, mit Erweiterung: Kokosmakröndli, die aber nicht halb so toll geworden sind, wie ich sie von meiner Grossmutter in Erinnerung habe. Und nein, die in der Mitte sind nicht verbrannt, das sind Brunsli!

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Und hier das Herzstück der Tafel: Der Pudding. Australisch. Von einem Australier und einer Indonesierin gemacht. Und das werden die Australier nicht gerne hören, aber eigentlich ist der Christmas Pudding wohl britisch.

Ich weiss, er sieht nicht nach viel aus. Und das ist wohl Understatement. Obwohl es so aussieht: Er enthält kein Fleisch. Was genau alles drin ist, habe ich nicht herausgefunden, aber auf jeden Fall jede Menge getrocknete Früchte und Alkohol. Der Pudding kann also gut als Schnaps in fester Form durchgehen. Und er wird, in ein Tuch eingebunden, gekocht, danach idealerweise für einige Wochen aufgehängt und wieder gekocht. Am Schluss kommt Brandy (oder sonst etwas hochprozentiges) drüber und es wird gezündelt.

Ich sage euch, der Pudding war lecker.

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Last but not least: Pumpkin Pie und Rhubarb Pie. Wer hat's erfunden? Die Amerikaner. Brendas (chinastämmige Amerikanerin) Desserts wurden in den drauf folgenden Tagen in verschiedenen Haushaltungen verteilt in Melbourne genossen. Ich habe mich sehr auf meine erste richtige Pumpkin Pie von einer Amerikanerin gemacht gefreut, war aber vom Resultat ein bisschen enttäuscht. Dafür war die Rhubarb Pie etwas vom besten, was ich dessertmässig so erlebt habe bis jetzt. Diese knusprigen, buttrigen Pie-Teige können die Amis schon ungeschlagen gut.

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Was unser Italiener hier genau macht, ist bis heute ungeklärt. Er hat kein Dessert mitgebracht, und das war vielleicht besser so, ein Tiramisù hätten wir beileibe nicht mehr heruntergebracht.

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