Montag, 24. Oktober 2011

Kinglake Nationalpark

Jonas und ich haben einen der ersten heissen Sommertage genutzt und sind wandern gegangen. Eigentlich wäre ein dichter, schattenspendender Wald angemessen gewesen, aber wir sind in ein Gebiet gefahren, das momentan nicht sehr dicht bewachsen ist. Die ausgedünnte Vegetation hat damit zu tun, dass die Region um Kinglake am 7. Februar 2009 von den verheerenden und bisher schlimmsten Buschbränden in Victoria stark betroffen war. Im Kinglake-Nationalpark brannte 98% der Fläche ab. Viel schlimmer ist aber, dass in der hügeligen Region, in der Feuer nicht unbedingt auf Distanz wahrnehmbar sind und aus der nur wenige gewundene Strassen führen, 120 Menschen verbrannten.

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Die verbrannten Bäume schlagen wieder aus. Australier gehen hier aber wegen dem Wasserfall hin.

Der 7. Februar 2009 wird seither Black Saturday genannt. In Victoria ist dieser Tag immer noch allen in lebhafter Erinnerung, der Schock sitzt immer noch tief. Immer wieder werden wir darauf angesprochen oder Leute erzählen uns, was sie an diesem Tag gemacht haben, als man den Rauch in der Innenstadt riechen konnte und kaum weiter als 50 Meter sah, als die Temperaturen kletterten und kletterten und der Wind so unerbittlich blies.

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Geologische Rätsel am Wegrand

Heute sind einige Teile des Nationalparks wieder geöffnet, und wir haben eine Rundwanderung unternommen, von der wir annahmen, dass sie auf einem hübschen Wanderweg verlaufen würde. Aber offenbar wurde im Anschluss an die Feuer ein Bulldozertrasse in den Park gelegt, auf dem wir dann den grössten Teil der Wanderung zurücklegten.

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Perfekt getarnt: Ein Drache (dragon) am Wegrand

Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich der Wald knapp drei Jahre nach den Bränden erholt, wieder grünt, wie neue Äste aus den schwarzen Eukalyptusstümpfen stossen. Auch die Tierwelt scheint wieder intakt zu sein, zumindest nach den aussergewöhnlich zahlreichen Wombat-Hinterlassenschaften zu urteilen. Ausserdem haben wir zwei Drachen gesehen, unsere ersten zwei in freier Wildbahn in Victoria. Und konnten zum ersten Mal von oben einen Blick auf unser neues Zuhause werfen:

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Mt Sugarloaf ist quasi der Gurten von Melbourne
Mehr Informationen, Bilder und Karten zum schwarzen Samstag findet ihr hier: Deutsch und Englisch

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