Dienstag, 17. Januar 2012

Chinesische Dumplings

Es ist heiss. Ich habe gestern zum ersten Mal live Tennis gesehen. Es hat mich fasziniert. Da ist man so unglaublich nahe dran, dass man hört, wenn die Spielerin leise vor sich hinflucht, Käfer mit dem Racket wegspickt, nach dem Schweisstuch fragt. Auch die etwas grösseren Tenniscourts wirken sehr intim. Freunde und Fans können ohne zu schreien den Spielern etwas sagen, und die können es problemlos hören.
Während eines Spiels mussten die Balljungen Käfer auf dem Spielfeld aufsammeln oder vertreiben, und die Aussies, die sonst immer ganz nett und sonnig im Gemüt und anständig sind, lassen in der Masse keine Gelegenheit aus, um einmal etwas frech zu sein und anzuecken und haben gelacht und kommentiert und am Schluss geklatscht. Ab und zu werden sie auch recht frech und müssen vom Schiri zurechtgewiesen, oder, so geschehen letztes Jahr, aus den Zuschauerrängen abgeführt werden.

Noch eine lustige australische Tennis-Begebenheit: Damit sich die Möven nach einem Spiel nicht zu tausenden auf die liegengebliebenen Pommes und Pie-Reste stürzen, bewachen 'Falknerinnen' mit grossen Greiffvögeln die Plätze, bis alles sauber aufgeputzt ist. Da traut sich dann keine Möve in die Nähe.

Leider, aber auch etwas erwartet, haben wir den Rosché nicht gesehen. Wir hatten einen sogenannten Ground Pass, das heisst, wir konnten uns alle Spiele mit Ausnahme derjenigen in den zwei grossen Stadien ansehen. Und Federer hat natürlich im ganz Grossen gespielt. Aber so nah dran zu sein, dass man die Fans jubeln hört, wenn er einen Satz gewinnt, war irgendwie auch speziell.

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Chinesische Dumplings

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Diese Dumplings sind einfach zu machen, brauchen allerdings etwas Zeit. Deutlich abkürzen kann man den Prozess, wenn man den Teig bereits ausgewallt kaufen kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in der Schweiz in der Asien-Abteilung grösserer Lebensmittelgeschäft möglich sein sollte. Hier in Melbourne werden kleine Päckchen mit 30 bis 40 Stück entweder rundem oder quadratisch ausgewalltem Teig angeboten. Sie heissen hier Wonton Wrappers und haben einen Durchmesser von vielleicht etwa 10 cm. Letztes Jahr haben wir den Teig selber gemacht, und auch das ging.

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Zutaten für 4 Portionen

Teig:
240 gr Mehl
150 ml Wasser

Füllung:
230 gr Schweinehackfleisch
2 Eiweiss
etwas Sojasauce
etwas Ingwer, gerieben
2 Knoblauchzehen, gerieben
einige Shitakepilze (falls getrocknet: mit kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten stehen lassen)
einige Frühlingszwiebeln, kleingeschnitten
einige Karotten, auf der Röstiraffel gerieben
Koriander, kleingeschnitten
nach Belieben chinesisches Gemüse wie Bok Choy, kleingeschnitten (geht auch ohne)
Salz
Pfeffer

Dip:
4 TL Malzessig
wenig Sesamöl
Chilipulver

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Zubereitung:

Für den Teig Mehl und Wasser mischen, zu einem Ball formen und 20 Minuten zugedeckt stehen lassen.

Derweil das Hackfleisch, Ingwer, Knoblauch, etwas vom Koriander und einen Teil der Frühlingszwiebeln mit einem der Eiweisse vermischen. Mit Sojasauce, Salz und Pfeffer würzen. In einer anderen Schale das Gemüse, die übriggebliebenen Frühlingszwiebeln, den Koriander, einige Tropfen Sesamöl und die kleingeschnittenen Pilze mit dem anderen Eiweiss mischen und ebenfalls würzen.

Nun die Teigrondellen nach Angabe auf der Packung entweder mit Fleischfüllung oder Gemüsefüllung füllen und gut verschliessen.

Oder den Teig in eine Wurst rollen, kleine Stücke abschneiden und diese zu einem Taler formen. Nun immer von der Mitte aus gegen den Rand auswallen, dabei drehen. Ziel ist es, eine Teigrondelle zu formen, die in der Mitte etwas dicker und gegen den Rand dünner wird. Teigrondellen füllen und mit etwas Wasser gut verschliessen.

Es gibt verschiedene Techniken, um hübsche Dumplings zu formen: Kreise können einfach halbiert werden, so dass Halbmond-Dumplings entstehen. Quadrate können an den Ecken zu einem Päckchen geformt werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber: Die Dumplings müssen dicht verschlossen sein.

Nun für den Dip Malzessig und Sesamöl nach Belieben zusammenmischen und mit Chilipulver würzen.

Eine grosse Bratpfanne auf mittlerer Flamme mit etwas Öl heiss machen und die Dumplings sorgfältig nebeneinander hineinstellen. Wasser aufsetzen. Die Dumlings nun so lange anbraten, bis sie unten eine schöne, braune Farbe haben (ab und zu einen umdrehen zum testen).

Sobald sie braun sind, werden die Dumplings mit kochendem Wasser abgelöscht, so dass der ganze Boden der Pfanne mit Wasser gedeckt ist, die Dumplings also etwa halb im Wasser stehen. Nun mit einem Deckel abgedeckt einige Minuten dämpfen lassen, bis die Dumplings aussehen wie kleine Hirne. Ich weiss, das klingt nicht sehr appetitlich, aber in den Dumplings bildet sich nun ein Vakuum und der Teig wirft Falten, so dass die Dinger nun sehr hirnartig wirken. Das bedeutet: Sie sind gut!

Als Beilage empfielt sich ein Salat mit einer asiatisch angehauchten Sauce, zum Beispiel mit kleingeschnittenem Koriander, Limettensaft anstelle des Essigs und etwas geriebenem Ingwer.

E Guete!

1 Kommentar:

  1. Das war das beste Weihnachtsmenue, das ich je genossen habe und erst noch lustig zu machen und erst noch bei Helen und Jonas!
    Wunderbare Erinnerung!

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