Mittwoch, 29. Februar 2012

Blue Lake

Der Blue Lake bei Mount Gambier ist im Winter grau, im Sommer wechselt er die Farbe und wird knallig kobaltblau. Das Phänomen scheint wissenschaftlich noch nicht geklärt zu sein. Was mich persönlich ein bisschen erstaunt.

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Wir haben mit Christine und Peter am See gefrühstückt. Die Farbe des Sees ist wirklich unwirklich und aussergewöhnlich. Ich habe immer wieder nachgucken müssen, ob er sich vielleicht normalisiert hat in der Zwischenzeit.

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Montag, 27. Februar 2012

Dinge, die ich diesen Sommer gelernt habe

1. Wenn die Minibar voll ist, und das kann bei viel Besuch x 2 Flaschen Booze aus dem Duty Free am Flughafen schon einmal passieren, aber der Winter wird lang und besuchslos sein, kann man die Flaschen auch unter dem Sofa verstauen.

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2. Ich bin eine bessere Gastgeberin, wenn ich nicht versuche, eine gute Gastgeberin zu sein. Oder vielleicht nicht eine Bessere, aber eine Entspanntere. Und das läuft automatisch wieder auf eine Bessere hinaus. Also: Eine schwarze Badewanne (Sommerfüsse!), eine Topfpflanze, die ein trauriges Bild abgibt, einen auch mal leeren Kühlschrank, ausser natürlich Bier, aber dafür bin nicht ich verantwortlich, Stapel von Taschen und Schulmaterial und Zeitungen und Tüten mit Abtropfgittern (wahr!) und Adventskalenderbehältern und Wäscheständern und Wäsche (gefaltet und ungefaltet) und Schuhen (siehe nächsten Punkt) und dänischer Schokolade und schweizerischer Schokolade in Weihnachtsform und zum trocknen aufgehängten Badetüchern. Und: Eine ganze Menge Spass! Welcome to my world.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Zitronen

Zitronenbilder. Aus meiner Küche. Immer wieder. Daraus wurde später eine Zitronenpie. Was Gutes, wenn man Besuche hat: Dem Besuch morgens ein Rezept in die Hand drücken, abends zurückkommen und der fertige Kuchen steht in der Küche. Heja Rebekka!

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Was man auf den Bildern sieht, sind Meyer Lemons. Wenn ich es mit "richtigen" Zitronen ausprobiert habe, gibt es ein Rezept für euch.

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Mittwoch, 22. Februar 2012

rösser und high-heels

Ich erhebe ehrfurchtsvoll meine schreibende Hand, respektive meine tippenden Finger und verfasse einen Gastblogeintrag, direkt von unger drunger und hinger dranne, aso quasi von hinter den Kulissen des Aussieblogs. Hinter die Kulissen gerieten wir auch am Sonntag. Tony, ein Freund von Jonas, hatte uns zum horse-race, zum Rösserrennen in Melbourne eingeladen. Dieser Einladung leisteten wir selbstverständlich Folge, nachdem wir uns von Jonas Verhaltensregeln und Umgangsformen rund ums Rösserrennen angehört, und Helens Kleiderschrank inklusive ihrer Auswahl an "fascinator" (das sind diese Dinger für auf den Kopf, nicht bei den Rössern, sondern bei den Stuten eh Frauen;) durchwühlt hatten. Ich bin stolz darauf, eine fast schon ganz australisches Meitschi zu kennen; hat doch Helen eine stattliche Anzahl an horse-race-kompatiblen Röcklis und Gewändern.
So war das Sonntagmorgenprogramm gesetzt: Aufstehen, Antifaltencrème einstreichen, Bräunungscrème einschmieren, zum Coiffeur rennen, sich übers Outfit informieren (glücklicherweise darf man in diesem Sektor auch ohne high-heels antraben), sich in Schale schmeissen und zu guter Letzt diesen "fascinator" ins Haar leimen. Ich hab jetzt fast nicht übertrieben...

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Montag, 20. Februar 2012

Philosophie am Montag

Der Februar ist der beste Monat in Melbourne. Das liegt zu einem grossen Teil an den genialen Gratiskonzerten des Sinfonieorchesters.

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Bitte nicht wegklicken, dieser Artikel handelt nicht vor allem vom Sinfonieorchester, das ihr alle schon in- und auswendig kennt. Dank meiner Posts.

Bitte, bitte, gern geschehen ; ).

Obwohl, ein bisschen geht es schon um's Sinfonieorchester.

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Wir sassen also am Samstag wieder neben rüstigen Grossmüttern, die auf Picknickdecken lagen und ahnungslosen Grossvätern einen Mund voll Sandwich wegschnappten, Teenagern, die zu Weihnachten ihre ersten ins Gras steckbaren Weinglashalter geschenkt bekommen hatten und Patchworkfamilien mit verschiedenen Sorten von Kindern in verschiedenen Alterskategorien.

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Interessant war aber nicht nur das Publikum, sondern, um den Bogen zur Philosophie zu schlagen, die unterschiedliche Rezeption von Musik. Und das kommt so: Ich sitze neben Jonas. Man kann also davon ausgehen, dass wir in den Genuss desselben Hörerlebnisses kommen. Wir diskutieren, wie man das so tut, in der Pause über das Gehörte. Und hier fängt es an: Während ich quasi die Klangwolke ganzheitlich auf mich einwirken lasse, machmal konzentriert, manchmal mit eher abschweifenden Gedanken, lauscht Jonas analytisch, kann Details wiedergeben, Themen vorsummen, Takt und Taktwechsel besprechen, hat Unstimmigkeiten in Intonation oder Rhythmik herausgehört (ich begebe mich hier gerade auf dünnes Eis, indem ich beschreibe, was ich selber eben nicht höre) und vieles mehr.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Der Komplimente-Baum

Ich habe Rebekka mit an die Schule genommen, damit sie nicht aus der Übung kommt mit kleinen Kindern. Bei der Gelegenheit hat sie einen Komplimente-Baum für mich gebastelt.

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Der Baum hat die schönsten Blätter, nicht? Sie sind laminiert und mit Klettverschluss am Baum befestigt. Am Montag nehmen wir alle Blätter ab und legen sie gut zugänglich in eine Kiste, in der auch spezielle Stifte liegen.

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Wenn ein Kind sieht, dass sich ein anderes besonders gut an eine der Klassenregeln hält, kann es ein Blatt holen und drauf schreiben, was das betreffende Kind gut macht. Wir Lehrerinnen schreiben natürlich auch ein paar Blätter.

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Am Freitag nehmen wir alle Blätter ab, spielen feierliche Musik ab und lesen vor, was auf den Blättern steht. Der Baum, hier am Montag nach der Schule aufgenommen, ist schon sehr beliebt, wie man sieht. Und auf jeden Fall ist er ein wunderschöner Farbtupfer in unserem Zimmer.

Montag, 13. Februar 2012

St Kilda Festival

Wir waren in St Kilda auf dem riesigen Sommer-Festival, dem grössten frei zugänglichen Fest in Australien (sagen sie). Die Stimmung ist ein bisschen wie auf dem Gurten, nur dass das Ganze wirklich in der Stadt stattfindet.

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Für dieses Festival trauen sich offenbar auch die künstlerischen Leute aus dem Norden, die alle gerne in Berlin leben würden, den Norden deshalb Berlin nennen und einen neuen Trend haben: Stricken.

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Oder vielleicht besser: Bestricken. Und zwar alles von Fahrrädern über Laternenpfähle und Abwasserrohre bis hin zu Treppengeländern.

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Auf der Newcomerbühne hat eine Band gespielt, die lüpfiger nicht hätte sein können. Wir haben sofort das Tanzbein geschwungen, aber wir waren die einzigen. Jonas und ich sind uns das schon gewohnt, aber für Newcomer ist es immer eine Überraschung: Australier tanzen nicht so.

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Die Leute hier stehen alle bocksteif da und lauschen versonnen den wilden Klängen.

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Ob's vielleicht daran liegt?

Donnerstag, 9. Februar 2012

Das Tower Hill Wildlife Reserve

Nach der Great Ocean Road kommt man nach Warrnambool, und man denkt, dass die Landschaft jetzt wohl nicht mehr so spektakulär sein wird. Aber nach Warrnambool wartet eine kleine Perle: Das Tower Hill Wildlife Reserve. Der Tower Hill ist ein Lavapfropfen, der aus einem Maar herausschaut, also aus einem mit Wasser gefüllten Vulkankrater. Bevor ich hier weiter schwadroniere: Schaut euch die Bilder dieser tollen Landschaft und natürlich der Tiere an, die wir dort beobachten konnten.

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Und weil's so schön ist, hier noch eins als Zugabe:

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Mittwoch, 8. Februar 2012

Von Geschenken unter Palmen

Wie man gestern schon gesehen hat: Rebekka ist da! Wir haben ihr eine anständige Einführung ins australische Leben verpasst und sind gestern Abend zu Jonas' Chefin gefahren. Diese hat nämlich zum BBQ eingeladen, und nicht einfach zum BBQ, sondern zur Feier eines angenommenen Artikels im Nature. Jonas hat da mitgeschrieben, deshalb hatten wir die Ehre, dabei zu sein an diesem denkwürdigen Abend.

Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, aber die Daten, die für den Artikel verwendet wurden, stammen von Weingütern und deshalb war es naheliegend, dass wir uns durch die entsprechenden Weine probierten. Wir waren wenige, der Weine waren einige, der Abend war lang.

Ein bisschen betrübt war ich, das der teuerste Wein in der Reihe, gleichzeitig vermutlich der mit Abstand teuerste Wein, den ich je getrunken habe, erst ungefähr in der Mitte der 'Degustation' an die Reihe kam. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits nicht mehr vollständig in der Lage, seine Komplexität zu würdigen.

Es war ein weinseliger und sehr, sehr unterhaltsamer Abend. Rebi hat sich noch nicht wieder gerührt seither. Ich hätte heute auch gerne Ferien!


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Unser Weihnachtsabend muss unbedingt auch einmal rekapituliert werden. Nach dem vielleicht mediokersten Essen, das ich je gegessen habe (im einzigen Restaurant, das geöffnet war), machten wir uns auf die Suche nach einer Palme. Wir hatten nämlich ein Geschenk dabei, auf dem stand, dass es unter einer Palme geöffnet werden müsse.

Nun muss man etwas wissen (wir wussten es nicht): Warrnambool ist vielleicht der palmenfreiste Ort in Australien. Während man einige Kilometer nach Warrnambool an riesigen, verdorrten Weiden mit Billabongs (Wasserlöchern) und einzelnen Palmen, die den Kühen Schatten spenden, fährt (meine Güte, was für ein Satz! Und meine Güte, war das vielleicht der kurioseste Anblick auf der ganzen Reise!), sind die Dinger in Warrnambool selber rar und werden dort mit Norfolk Island Pines ersetzt. Auch hübsch, aber definitiv keine Palmen.

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Tja, man nimmt, was man hat. Einen etwas mickrigen Busch.

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Montag, 6. Februar 2012

Bei den Fischen...

Vereehrte Damen und Herren. Heute präsentieren wir euch den Fang des Tages! Taufrisch!

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Post 291, in dem ich meinen Kopf verliere und in einen Farbtaumel gerate

Hallo liebe Leute. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass die Great Ocean Road toll ist? Nicht? Dann wird das höchste Zeit.

Hallo? Halloooo?! Ist da noch jemand?

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Es sieht aus als hätte unsere neue Kamera einen Farbfilter. Aber ich glaube es war wirklich so. Schön und ...

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... haltet euch fest, Leute: dramatisch!

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Achtung: Leute, ich werde alt. Irgendwas ist los mit mir. Was hier folgt, habe ich schon einmal beschrieben. Und es total vergessen. Nicht gut, so was. Weil ich aber neue, pikante Details enthülle, dachte ich, dass ich euch diesen Post trotzdem nicht vorenthalten solle.
Entschuldigt mein Rosinenschrumpelgedächtnis,
over and out,
Helen

P. S. Eigentlich beweist dieser kleine Zwischenfall ja nur umso deutlicher, dass ich ein bisschen besessen bin von der Geschichte der Loch Ard. Aber lest selber!

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In dieser Bucht, oder wahrscheinlich vor dieser Bucht, dort, wo der Surf sichtbar ist, ist 1887 die Loch Ard auf ein Riff aufgelaufen. Die Loch Ard war ein dreimastiges Frachtschiff, der Nebel war dicht, es war Nacht und die Masten krachten auf Deck runter, so dass die Rettungsboote nicht ins Wasser gelassen werden konnten.

Also, für diejenigen, die nur wegen dem 'Kopf verlieren' lesen, das kommt erst (falls man vom oben gebeichteten Missgeschick absehen will), wenn man weiter klickt.

Sonntag, 5. Februar 2012

Sonntag vor dem Cheminée?

Leute!

Was für ein Zufall! Oder vielleicht nicht? Schaut selber...

Ich dachte, wenn ihr euch heute drinnen stillhaltet an der Wärme, dann habt ihr vielleicht etwas Zeit? Oh, ihr müsst etwas Zeit haben und euch dieses Video (bitte zuerst) und danach den Audiobeitrag vom Bund anhören.

Unbedingt!

Bitte, bitte!

Es ist zu schön, um wahr zu sein. Sorry für all die Ausrufezeichen, ich habe mich selten so über eine Zufallsentdeckung gefreut. Ihr könnt euch mich gerade mit riesengrossem Grinsen auf dem Gesicht vor dem Sofa sitzend (weil ich den Compi auf zwei Stühle stellen muss, so dass er besser belüftet ist) vorstellen. Ich freu mich wie ein kleines Kind!

Worum geht's? Das Genie aus dem Himmel scheint eine universelle Künstlererfahrung zu sein.

Und: Männer! Trotz oder gerade wegen Liz Gilbert, die Eat Pray Love geschrieben hat, das ist auch für euch.


1. TED-Talk von Elizabeth Gilbert
Lasst euch nicht abschrecken vom Anfang, die Frau findet in den Vortrag rein! Und lasst euch nicht abschrecken von den 18 Minuten, die der Vortrag dauert. Um Himmels Willen nicht, sonst verpasst ihr die Pointe.
http://www.youtube.com/watch?v=86x-u-tz0MA



2. Züri West's neue Single Göteborg
http://snd.sc/zY6uCE  Quelle: Der Bund



Ich wünsche euch einen guten Sonntag und langsam wieder etwas wärmere Temperaturen.
Bis morgen,
Helen

Donnerstag, 2. Februar 2012

Tristan und eingemachte Zitronen (oder war es Dragan?)

Leute, was für eine verrückte Woche. Die Schule hat wider angefangen. Das Lehrerzimmer sollte in den Ferien renoviert werden. Aber eine Privatschule ist hier eine Selfmade-Schule und dazu eine Schule, in der das Geld knapp ist. Deshalb: Es ist noch nicht ganz fertig. Es ist chaotisch. Alle Lehrmaterialien sind immer noch in Kisten...

Wir unterrichten natürlich trotzdem, und wenn wir erfahren, dass der Chorleiter nicht kommt (und zwar keine Minute, bevor der Chor anfangen sollte), machen wir selber Chor, singen und tanzen eine Stunde lang und der Feierabend wird erst einmal verschoben. Was dann, zusammen mit den Lehrmaterialien in den Kisten, nicht gerade zur besseren Vorbereitung der Stunden beiträgt. Aber Spass macht.

Jonas ist in Sydney, unsere Wohnung verkommt gerade zum Ab- und Umlagerungsplatz (manchmal schlafe ich auch noch ein bisschen) und am Montag kommt Rebi, Jonas' Schwester. Jupi! Zum Glück so unanständig früh, dass ich auch mitkann, um sie abzuholen ; ).

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